Blogbeitrag_7_Kommunizieren

Achtsam kommunizieren und richtig zuhören lernen:

Grundpfeiler für gute Gespräche

„Der Ton macht die Musik“ lautet ein bekanntes Sprichwort. Und dieses enthält viel Wahrheit. Denn die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, trägt nicht nur zum Gelingen oder Scheitern einer Konversation – und damit auch einer Beziehung – bei, sondern formt auch unsere Gedankenwelt. Und dabei ist immer öfter die Rede von achtsamer Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg. Aber was bedeutet das? Wie kann man achtsam kommunizieren und richtig zuhören lernen? Und was sind dabei die wichtigsten Prinzipien? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Achtsam kommunizieren: Die Basics

Bei achtsamer Kommunikation geht es um einen echten Austausch. Ohne Wertung und vorschnelle Schlüsse. Dafür mit einer ordentlichen Portion Empathie. Wer achtsam kommuniziert, ist somit ganz im Hier und Jetzt und tritt nicht nur mit dem Gegenüber in Kontakt, sondern ruht auch in sich selbst.

Das eigene Ich: Sich selbst wahrnehmen

Gerade ersteres, der Kontakt mit sich selbst, hört sich selbstverständlich an. Doch auch das will gelernt sein. Denn nur, wenn wir ein Gefühl dafür entwickeln, was in uns selbst vorgeht, kann gute Kommunikation mit anderen gelingen. Wir müssen uns also zunächst auf uns selbst konzentrieren, um dann vom Ich zum Wir zu gelangen – zum Beispiel, indem wir uns folgendes vor Augen führen:

  • Eine Minute lang hinfühlen: Steht ein wichtiges Gespräch an, so nehmen Sie sich davor eine Minute lang Zeit für sich selbst. Spüren Sie in sich hinein und fragen Sie sich: Wie geht es mir? Was macht mein Körper, was mein Kopf? Habe ich ein Bedürfnis, das gestillt werden will? Strebe ich etwa nach Anerkennung oder nach Orientierung? Oder aber bin ich hungrig oder rastlos? Und was davon gehört wirklich in die anstehende Gesprächssituation? Kann ich irgendetwas davon noch davor abhaken, loslassen oder befriedigen? Das alles ist essenziell, damit Sie ganz bei sich ankommen, bevor Sie in Kontakt mit anderen treten.
     
  • Selbstwertgefühl stärken: Bei manchen geht es aber auch um den eigenen Selbstwert, der bei Gesprächen zu sinken droht. Hierfür ist es ratsam, wenn Sie sich ein paar lobende Sätze aufs Smartphone sprechen oder auf einen Zettel schreiben. Was mag ich an mir selbst? Worin bin ich gut? Was läuft gerade perfekt im Leben? Führen Sie sich all das vor Augen, wenn sich Ärger oder Enttäuschung anbahnen oder aber wenn Sie merken, dass Sie sich unnötig klein machen, etwa mit bestimmten Konversationspartnern.
     
  • Ich-Botschaften formulieren: Hilfreich ist es zudem, sich von der Vorwurf-Spirale hin zur Bedürfnis-Ebene zu bewegen. Das heißt: Achten Sie stets darauf, welche Gefühle und Bedürfnisse hinter Ihren Aussagen stecken. Denn es macht einen großen Unterschied, ob Sie sagen: „Du bist extrem egoistisch und sprichst nur von dir“ oder: „Ich habe das Gefühl, dass ich dir nicht am Herzen liege, weil du meine Pläne nie ernst nimmst.“ Manche tun sich auch schwer damit, Dinge konkret anzusprechen und verstecken sich lieber hinter allgemeinen Formulierungen wie „Man müsste die Fenster putzen“. Überwinden Sie sich und sagen Sie ehrlich: „Ich hätte gerne, dass du die Fenster putzt.“
     
  • Keine Lügengeschichten: Bevor Sie dem Gegenüber irgendwelche Lügengeschichten auftischen, sollten Sie lieber schweigen. Dieser Ratschlag klingt banal, doch wir Menschen tendieren zu Unwahrheiten, um uns aus brenzlichen Situationen zu retten oder die Harmonie hochzuhalten. Doch Lüge und Schwindelei kommen immer irgendwann ans Licht und verursachen letztendlich Leid bei allen Beteiligten. Bevor Sie also etwas verdrehen, weil Sie nicht den Mut haben, zu Ihrer Meinung zu stehen, sagen Sie beim nächsten Mal lieber nichts. Es kann zwar sein, dass somit weniger Gespräche entstehen, dafür sind sie umso ehrlicher.

Vom Ich zum Wir: Richtig zuhören lernen

Anteil nehmen, ausreden lassen, auf den anderen eingehen – all das sind Merkmale des achtsamen Kommunizierens. Aber nicht immer gelingt uns das. Denn oft sind wir schlichtweg nicht präsent. Doch das richtige Zuhören kann man lernen und trainieren, zum Beispiel so:

  • Zuhören trainieren: Eine gute Übung, um das Zuhören zu üben, ist es, ein unbekanntes Musikstück auszuwählen. Schließen Sie dann die Augen und hören Sie nur hin. Versuchen Sie dabei an nichts anderes zu denken, sondern bleiben Sie im Hier und Jetzt, ohne zu bewerten. Für manche ist das ein wahrer Kraftakt, denn unbewusst vermischen wir das, was wir hören, mit unseren eigenen Erfahrungen und vorgefassten Meinungen. So geht es uns auch in Gesprächen – und das ist die Crux an der Geschichte. Doch nur, wenn wir dazu fähig sind, richtig zuzuhören, gelingt achtsame Kommunikation. Versuchen Sie diesen Grundsatz zu befolgen – schweifen Sie nicht ab, bewerten Sie das Gehörte nicht und korrigieren Sie nicht. Übrigens: Auch Meditation trainiert diese Fähigkeit.
     
  • Akzeptieren lernen: Richtig zuhören ist das eine, aber wir müssen auch lernen, andere Meinungen zu akzeptieren. Eine Übung, um dies zu verbessern, ist es, ein beliebiges Thema zu wählen und eine Minute lang sowohl in die Rolle des Befürworters als auch Kritikers zu schlüpfen. Nehmen wir etwa das Thema „soziale Medien“. Der Befürworter könnte sagen: eine tolle Erfindung, mit der sich Menschen aus aller Welt vernetzen können, eine Spielwiese für Kreative oder eine Möglichkeit, um Nachrichten zu verbreiten. Der Kritiker wird hingegen das hohe Suchtpotenzial ansprechen, die Reduzierung des persönlichen Kontaktes oder das Thema Datenschutz. Indem du Argumente für beide Seiten findest, lernst du, dich auch in Gesprächssituationen besser in die Gedanken anderer einzufühlen – und wirst toleranter.
     
  • Kommunikationsebene wahrnehmen: So wie auch unsere Aussagen oft von versteckten Bedürfnissen, Erwartungen und Gefühlen durchzogen sind, so gibt es auch beim Gegenüber immer eine sachliche und eine emotionale Ebene. Selbst einfache Botschaften wie etwa „Die Ampel ist grün“ können somit ein genervtes „Drück doch endlich aufs Gas“ beinhalten – und damit suggerieren, dass das Gegenüber den Fahrstil kritisiert. Wenn Sie solche Absichten bemerken, ist es ratsam, die Person gezielt darauf anzusprechen und danach zu fragen. So verhindern Sie, dass sich negative Emotionen aufstauen und zu Missverständnissen führen.
     
  • Redepausen aushalten können: Umgeben von Kommunikationstools, sind wir es heute gar nicht mehr gewohnt, wenn irgendwo Stille herrscht. Und das gilt auch für Gespräche. Doch entsteht einmal ein längeres Schweigen, so ist dies keineswegs ein Manko, denn das ständige Ringen um Aufmerksamkeit tut uns Menschen nicht gut. Lernen Sie daher Redepausen auszuhalten und nutzen Sie sie, um über das Gehörte nachzudenken. Nicht umsonst heißt es: Können Menschen miteinander schweigen, so ist dies ein Zeichen tiefer Verbundenheit.

Impulse und Inspiration auf der Turracher Höhe

Wer sich Gedanken über die eigene Kommunikationsfähigkeit macht und so manches hinterfragt, hat bereits den ersten Schritt in Richtung erfolgreiche Gespräche gemacht. Vor allem aber heißt es jetzt: aus der Routine ausbrechen und üben, üben, üben. Nur so lassen sich alte Muster sprengen und neue Leitsätze implementieren. Das Thema „Kommunikation“ liegt auch uns im Seehotel Jägerwirt am Herzen. Zum einen pflegen wir einen familiären und wertschätzenden Umgang – zu uns kommen Sie als Gast und gehen als Freund, den wir vielleicht in naher Zukunft erneut bei uns begrüßen dürfen. Zum anderen möchten wir Ihnen selbst Impulse geben – und haben hierfür unter anderem das „High Flow Communication Retreat“ konzipiert. Ein Urlaub bei uns auf der Turracher Höhe mit dem Plus an Inspiration. Mit diversen Workshops und viel Zeit für Reflexion. 

Alexander Springenschmidt, Geschäftsführer des Seehotel Jägerwirt, ist Experte zum Thema Flow im gesamten DACH Raum. Mit seinem Patent "High Flow Zeitmanagement" hilft er Menschen, in der halben Zeit doppelt so viel zu erreichen, ohne auszubrennen. 

www.alexanderspringenschmidt.com